God Jul

ein weihnachtliches Chorkonzert

Samstag, 14. Dezember 2013 | 18:00 Uhr
St. Matthäus am Kulturforum, Matthäikirchplatz 1, 10785 Berlin

Sonntag, 15. Dezember 2013 | 16:00 Uhr
Dorfkirche zu Groß-Ziethen (bei Kremmen)

Das Vokalensemble Kammerton ist in diesem Jahr mit einem großen Bündel weihnachtlicher Chormusik aus dem hohen Norden zurückgekehrt. Über Polen, Dänemark, das Baltikum, Schweden bis hinauf nach Finnland führt die musikalische Entdeckungsreise, zu der wir Sie herzlich einladen möchten. Das vorläufige Programm sieht vor:

Trond Kverno: Ave maris stella

Kryzstof Penderecki:Sanctus und Benedictus, Benedicamus Domino

Urmas Sisask:  aus Songs in honour of the holy virgin - Angels of heaven, Praise the Lord, Salve Regina, Mother, the fairest star of sea, Benedictio

Michael Praetorius/Jan Sandström:  det är en Ros utsprungen

John Høybye:  Jubilate Deo

Ria Vanwing: Ein Kind geborn zu Betlehem
Åke Malmfors: Da oben auf dem Berg
Vytautas Miškinis: Freu Dich Erd und Sternenzelt
John Høybye: Fröhlich soll mein Herze springen
John Høybye: God rest you merry gentleman
John Høybye: Vom Himmel hoch, o Engel kommt
Gunnar Erikson: Joy to the world – Quodlibet
Gustav Holst: Lullay my liking
Jósef Świder: Schlafe mein Jesuskind

Wir freuen uns auf Sie!

Programmheft

vor dem Weihnachtskonzert 2012 in der Dorfkirche zu Gruß-Ziethen

Großer Gott wir loben dich, kleiner Gott wir lieben dich

Unser diesjähriges Weihnachtskonzert führt uns in die geheimnisvolle Klangwelt des nord-osteuropäischen Raumes. Dabei werden schlichte mehrstimmige Volksweisen vielschichtigen Kompositionen neuzeitlicher Musiker gegenübergestellt. Drei Stücke des estnischen Komponisten Urmas Sisask widmen sich der traditionell in der katholischen Kirche tief verankerten Verehrung der Gottesmutter Maria: „Engel des  Himmels, preiset den Herrn für die glückselige Maria, Völker der Erden, preiset den Herrn für die glückselige Maria, salve Regina“.
Wenn uns in einigen Wochen wieder Maria mit dem Jesuskind und dem tapferen Joseph an ihrer Seite in der Krippe erwartet, dann ist bereits alles, womit ihre herausragende Position unter den Heiligen begründet ist, geschehen. Maria, die in der Kunst meist als eine dem Mädchenalter noch nicht ganz entwachsene junge Frau dargestellt wird, musste ihre Schwangerschaft annehmen, ohne „von einem Mann berührt worden“ zu sein. Sie konnte sich allein durch die Worte des Engels zur Gewissheit machen, dass dieses Kind Gottes(!) Sohn ist.
Dass ihr Verlobter Joseph weit weniger euphorisch gewürdigt wird, obwohl auch er auf ein Wort des Engels hin sich gläubig in seine Rolle fügte, ist vielleicht etwas ungerecht. In den Darstellungen erscheint er eher als väterlicher Freund denn als Verlobter, der sich um die praktischen Dinge des Lebens sorgt. Er kocht Brei, schnitzt ein Spielzeug, entfacht ein Feuer und beschützt die kleine Heilige Familie vor den Soldaten des Herodes. Dennoch wird er in der Regel ohne Heiligenschein gezeigt. Erst 1416 erklärte man ihn zum Schutzpatron der Kirche und als Vorbild für das arbeitende Volk.
An welchem der beiden wir uns nun orientieren wollen, stehe dahin. Oftmals sind uns die kleineren Helden und Heldinnen des Lebens bedeutend genug. Ein zeitgenössischer niederländischer Barde preist in einer kleinen Liebeserklärung die Mütter der Welt: „Sie wissen, wie man Flecken aus einer Hose kriegt, und Perlen an einer Schnur aufreiht.“ Wir erfreuen uns an den einfachen Weisen zur Weihnachtszeit, die sich die Menschen in allen Teilen der Welt über Jahrhunderte erdachten. Dennoch konnten es die Komponisten zu allen Zeiten nicht lassen, sich auch auf eine kompliziertere Art mit dem Thema zu befassen. Gerne wollen wir uns also auch auf ihre Stücke einlassen, beflügelt von dieser stets in Gedanken oder Gebete versunkenen Gottesmutter Maria, die für die großen Geheimnisse des Lebens steht.